Beschreibung
Die Texas Ranger
Die legendärste Polizeitruppe der Welt
Die Texas Rangers - Die Geschichte der Texas Rangers begann in den sonnendurchglühten Steppen des westlichen Texas und den unwegsamen, zerklüfteten Grenzregionen des Rio Grande. Eine Handvoll entschlossener, unerschrockener Männer durchstreifte die ausgedehnten Ebenen, die „wide open Ranges“, um die frühen Siedler dieses unwirtlichen Gebiets vor Überfällen durch Indianer und Grenzbanditen zu schützen.
Romantik und Abenteuer prägen das Charisma dieser einstigen Miliz, aber auch Blut und Gewalt, hingebungsvoller Mut, Prinzipien und Leidenschaft für Recht, Gesetz und Freiheit.
Ihre erstaunliche Entwicklung in 200 Jahren zu einer hoch qualifizierten Elitepolizei des 21. Jahrhunderts spiegelt den Aufbau des Staates Texas wider, von der ersten Kolonisation, den Kämpfen mit Comanchen, der Revolution gegen die mexikanische Herrschaft, der Bildung der freien Republik, dem Anschluss an die USA, dem Krieg gegen Mexiko, bis zu den Weidekriegen der texanischen Rancher, zu den blutigen Ölboom-Städten und zur Alkoholprohibition.
Die historisch gewachsene Struktur der Texas Rangers räumte den Beamten immer ein Höchstmaß an Individualität und Entscheidungsfreiheit ein. Das trug dazu bei, dass sie sich als anpassungsfähig und den Anforderungen aller Zeitabschnitte gewachsen erwiesen.
Dieses Buch umreißt die Geschichte einer der legendärsten Polizeiorganisationen der Welt. Die Rangers sind ebenso ein Symbol des Staates Texas wie der „Lone Star“, der „einsame Stern“. Sie repräsentieren zudem ein vitales Kapitel der Pionierzeit des amerikanischen Westens.
Die einzige deutsch-sprachige Dokumentation, die von der Texas Rangers Hall of Fame empfohlen wird.
Inhalt: Die Texas Rangers - Die legendärste Polizeitruppe der Welt
Danksagung
Vorwort zur Neuauflage
Vorwort Eine ganz besondere Sorte Männer
Kapitel 1 Die Eroberer
Missionen und Revolutionen
Die ersten Texaner
Kapitel 2 Die ersten Rangers
Kapitel 3 „Es ist ein Korps Rangers zu schaffen ...“
Kämpfer für Texas
Auf dem Kriegspfad
Jack Hays
Der Colt kommt nach Texas
Kapitel 4 Los Diablos Tejanos -- Die Texas Rangers im Krieg mit Mexiko
Texas Rangers in der US-Armee
Kapitel 5 Lone-Star-Reiter
Söldner, Soldaten, Polizisten?
Der Cortinas-Krieg
Kapitel 6 Civil War & Reconstruction Era
Die State Police
Kapitel 7 Die neuen Texas Rangers
McNellys Jäger
Das Frontier-Bataillon
Das Ende des Frontier-Bataillons
Kapitel 8 Men in the right ... - Die letzte Grenze
Kapitel 9 Auf Leben und Tod
Frank Hamer – Er jagte Bonnie und Clyde
Kapitel 10 Texas Rangers heute
Eine moderne Ranger-Ikone: Joaquin Jackson
Legende – Die „Texas Ranger Hall of Fame”
Anhang
Die Abzeichen der Texas Rangers
Sheriffs, Marshals, Rangers
Bibliografie
... über den Autor
Leseprobe: Die Texas Rangers
Vorwort
Eine ganz besondere Sorte Männer
„In einer Zeit, als Banditentum die Regel und die Existenz des Pioniers tagtäglich ein gefährliches Wagnis darstellte, verkörperten die Texas Rangers an der frontier den stärksten Arm des Gesetzes. Ihre Reichweite war zwar auf einen einzelnen Staat beschränkt, aber dieses Gebiet, in dem sie patrouillierten, war ungeheuer groß; es dehnte sich von der Mündung des Rio Grande bis fast auf halbem Wege zur Kanada-Grenze. Die Besiedelung weitete sich ständig nach Westen aus, und die Ranger-Kompanien bildeten die Vorhut, um für die nachstoßenden Pioniere das Land von räuberischen Elementen zu säubern. Die Rangers waren die ersten und effektivsten Vertreter des regulären Gesetzes an der südwestlichen Grenze der Zivilisation. Sie bewegten sich in einer Gesellschaft, in der Gesetzlose die lokalen Sheriffs und Marshals verächtlich ignorierten. Aber bereits eine kleine Abteilung Rangers war meist in der Lage, binnen weniger Tage die gesetzliche Ordnung wieder herzustellen. Weil die Rechtsbrecher sie fürchteten, hatten die anständigen Bürger das größte Vertrauen in ihre Fähigkeiten. In den Pioniertagen der Republik Texas begann für die Rangers eine lange Serie von spektakulären Einsätzen, die der Truppe eine weltweite Reputation eintrugen.“
Wayne Gard, Frontier Justice, 1949
Am Morgen des 1. August 1874 ritten sie in die Stadt: Falkenäugige Männer, wind- und wettergegerbt, sonnengebräunt, staubbedeckt, breitkrempige Hüte auf dem Kopf und bis an die Zähne bewaffnet. Sie sahen aus wie eine Räuberbande, aber die Bewohner von Clinton im DeWitt County in Südwest-Texas atmeten auf: Sie wussten, die Texas Rangers waren gekommen. Geführt von Captain Leander McNelly, dem der Ruf eines Eisenfressers vorauseilte. Er kam, um die Sutton-Taylor-Fehde, einen der längsten und blutigsten Familienkriege in der Geschichte von Texas, eine Eskalation von Selbstjustiz und Blutrache, zu beenden.
McNelly notierte: „Die Bürger scheinen außerordentlich erleichtert zu sein, dass wir hier sind, und ich werde dafür sorgen, dass sie mit unserer Arbeit zufrieden sind.“
Am 8. August begann das Bezirksgericht zu arbeiten. Anklagen gegen Mitglieder der beiden verfeindeten Gruppen wurden erhoben, und McNellys Männer schwärmten aus und nahmen Verhaftungen, teilweise von heftigen Schießereien begleitet, vor. Die Phase der Rechtsunsicherheit war beendet.
Am 17. August 1962 brachen vier professionelle Safeknacker durch ein Dachfenster in den J. C. Penney-Department-Store von San Antonio ein. Wenig später wurde der Einbruch entdeckt. Neben dem County Sheriff wurde das örtliche Büro der Texas Rangers, das der altgediente Ranger Zeno Smith leitete, in die Ermittlungen eingeschaltet. Mit den Fakten des Einbruchs und den sichergestellten Spuren fütterte er den Computer im Department of Public Safety in Austin. Binnen weniger Tage gelang es, die Identität der Täter festzustellen. Smith ermittelte ihren Aufenthaltsort und stellte sie zusammen mit weiteren Rangers, Highway Patrolmen und Deputy Sheriffs in der Nähe von Del Rio. In Folge der Festnahme wurde eine ganze Einbruchserie, die von denselben Männern verübt worden war, aufgeklärt.
Zwischen diesen beiden Fällen liegen fast 90 Jahre. Sie sind kaum vergleichbar, aber sie dokumentieren eine nahezu einmalige Kontinuität einer Polizeiorganisation, die seit fast 200 Jahren besteht. Sie hat eine höchst wechselvolle Geschichte und ist seit ihrer Gründung bis heute mit Aufgaben konfrontiert worden, deren Rahmen sich vom militärischen Einsatz in Krieg und Frieden bis zur kriminalistischen und wissenschaftlichen Indizienermittlung spannt. Mögen sich Anforderungen und Methoden auch oft geändert haben - der Name strahlt ungebrochene Faszination aus.
Stellt man eine grundsätzliche historische Betrachtung an, kommt man um die Feststellung nicht herum, dass die Texas Rangers mehr als eine Polizei sind: Sie sind längst eine Institution, deren Existenz für einen Großteil der Bürger von Texas unverrückbar in das Gefüge des Staates gehört. Würden sie abgeschafft, geriete das Staatsverständnis vieler Texaner aus den Fugen. Daher sind alle Versuche, die Truppe aufzulösen - davon gab es mehrere - bisher gescheitert. Heute sind die Texas Rangers eine kleine, schlagkräftige Elitepolizei, deren Kompetenzen im Vergleich zu früheren Zeiten eingeengt sind, deren Reputation deswegen aber in keiner Weise geringer geworden ist.
Das Fundament für die nahezu einmalige Popularität der Rangers wurde in der Gründerzeit des Staates Texas gelegt. Der Freiheitskampf der Siedler dieses ursprünglich spanischen Gebiets, die die mexikanische Armee besiegten und an der damaligen Südwestgrenze der USA eine eigenständige Republik gründeten, erregte auch in Europa Aufsehen. Das Interesse an dieser Nahtstelle zwischen Nord- und Mittelamerika blieb schon dadurch ungebrochen, dass einige europäische Mächte bis in die 1860er Jahre hinein versuchten, sich in diesem dünn besiedelten Teil der Neuen Welt, gewissermaßen vor der Hintertür der Vereinigten Staaten, kolonisatorische Einflussmöglichkeiten zu bewahren. Hier schien, aus der Ferne betrachtet, noch alles im Fluss zu sein, schien es noch keine staatliche und gesellschaftliche Stabilität zu geben, sodass die natürlichen Schätze dieser Region jener europäischen Macht in den Schoß fallen mussten, die entschlossen zugriff. In der Linie dieser Überlegungen stand auch der spektakulär gescheiterte Versuch deutscher Fürsten, durch geballte Ansiedlung deutscher Auswanderer in Texas diesen Staat zu einer deutschen Kolonie zu machen.
Zugleich war Texas für viele Europäer im 19. Jahrhundert, die sich danach sehnten, die alten obrigkeitlichen Fesseln abzustreifen und das republikanische Feuer anzufachen, Synonym für die Fähigkeit von tatkräftigen Menschen, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, sich frei von bürokratischen Zwängen und dem Führungsanspruch selbstherrlicher Monarchen eine neue Welt zu bauen, der Wildnis Lebensraum abzutrotzen und mit frischem Mut zu neuen Grenzen vorzustoßen.
Personifizierung für diese teils richtige, teils romantisch verklärte Vorstellung, die Texas jahrzehntelang zu einem Hauptanziehungspunkt für europäische Auswanderer machte, wurde der Texas Ranger: Der einsame Reiter, der allen Gefahren widerstand und nur der Freiheit seiner Mitbürger verpflichtet war. Kein Büttel einer tyrannischen Macht, sondern ein freier Mann in einem freien Land, der aus gemeinschaftlichem Pflichtgefühl dem Gesetz unbestechlich Geltung verschaffte, das ein freies Gesetz war, das keine Klassen kannte. Ein Beamter, der nur dem Volk verpflichtet war und nicht der Regierung. Von solchen hehren Lichtgestalten staatlicher Exekutive wird noch heute geträumt.
Aber waren solche Vorstellungen nicht verständlich? 1848 waren die republikanischen Revolutionsbewegungen in Europa gescheitert. Jene in Texas 1835 war geglückt. Hier hatte sich der menschliche Wille zur Freiheit durchgesetzt. Was wusste man in der Alten Welt schon von den tagtäglichen Mühen einer Republik, die beinahe so groß war wie England und Frankreich zusammengenommen, die aber nur von einer Handvoll Menschen bewohnt wurde, die einerseits Schicksalsgemeinschaft, andererseits von geradezu anarchischem Individualismus erfüllt waren? Was wusste man von einem Land, das überwiegend tiefste Wildnis war, ohne befestigte Straßen zwischen den wenigen Kistenbrettersiedlungen, dessen wirtschaftliche Grundlage eine dünne Eisdecke war, die jeden Tag brechen konnte?
Zehn Jahre lang bewegte sich die Republik Texas am Rande des Bankrotts, bis sie Mitglied der USA wurde. Was wusste man von einem Land, dessen Bewohner gleichzeitig einem inneren Feind - den um ihr Land kämpfenden Indianern - und einem äußeren Feind - den Mexikanern, die ihre Niederlage von 1836 nicht hinnehmen wollten - zu widerstehen hatten? Und was wusste man in Europa davon, dass sich die beiden politischen Parteien im texanischen Parlament bis aufs Messer, teilweise mit wütendem Hass, bekämpften?
Ein neues Paradies? Gewiss nicht. Aber die Glorifizierung der Texas Rangers als Repräsentanten dieses neuen Staates war keine europäische Erfindung. Tatsächlich wurden diese Männer angesichts der manchmal unüberwindlich scheinenden Probleme, mit denen sich die junge Republik konfrontiert sah, auch für die Texaner zum Garanten der persönlichen, wie der kollektiven Existenz.
Ende Leseprobe
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