Die Schlacht am Rosebud

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Die Schlacht am Rosebud – ISBN 9783945248362 – Buch im Format DIN A5, Hardcover mit Fadenheftung. 124 Seiten mit 9 farbigen Abbildungen, 35 s/w Abbildungen. Historische und aktuelle Fotografien, Gemälde und Zeichnungen.

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Beschreibung

Die Schlacht am Rosebud

Die Schlacht am Rosebud

Am 17. Juni 1876, eine Woche vor dem schicksalhaften Angriff der 7. US-Kavallerie unter George Armstrong Custer am Little Big Horn auf ein großes Sonnentanzlager der Sioux und Cheyenne, der mit einer katastrophalen Niederlage der Armee endete, hätte dasselbe Schicksal beinahe einen anderen Offizier ereilt.

General George Crook, von seinen Vorgesetzten als „bester Indianerkämpfer der Armee“ gerühmt, wurde mit seiner großen Streitmacht am Rosebud River von den Kriegern der Sioux und Cheyenne angegriffen. Angeführt wurden sie von Crazy Horse.

Crook wurde schmachvoll geschlagen, auch aufgrund eigenen Versagens. Als Resultat zog er sich aus dem Feldzug gegen die Sioux zurück, sodass Custer am Little Big Horn keine Hilfe erhielt.

Dieses Buch ist eine exakte Dokumentation der Schlacht am Rosebud, deren Ausgang vermutlich das Desaster am Little Big Horn beeinflusste.

Professor Dr. Albert Winkler, Historiker an der renommierten Brigham Young University (Utah), befaßt sich seit vielen Jahren mit der Zeit der Indianerkriege. Nach grundlegenden Werken über den „Minnesota-Aufstand“, das“Washita-Massaker“, „Die Schlacht am Rosebud“ und „Little Big Horn“,  liegt hier die erste detaillierte Dokumentation von „Red Clouds Krieg“ in deutscher Sprache vor. Wissenschaftlich belegt, fesselnd geschrieben.

 

Leseprobe: Die Schlacht am Rosebud

Vorwort

Die Schlacht am Rosebud fand am 17. Juni 1876 statt. Sie war der größte Einzelkampf zwischen der Kavallerie der Vereinigten Staaten und einer indianischen Streitmacht in der Geschichte des amerikanischen Westens. Es handelte sich um ein über sechs Stunden dauerndes erbittertes Gefecht, an dem insgesamt mehrere Tausend Kavalleristen und indianische Krieger teilnahmen. Das Resultat dieser Schlacht war höchst bedeutsam, denn die Indianer schlugen einen Hauptangriff auf ihr Territorium zurück. Dies gab vielen Kriegern die Möglichkeit, sich einer weiteren Invasionsstreitmacht unter dem Kommando von George Armstrong Custer entgegenzustellen. Das Ergebnis war die Vernichtung von Custers Kommando am Little Bighorn am 25. Juni 1876.

Einer der Teilnehmer der Schlacht am Rosebud, Lieutenant Charles Morton, berichtete – vielleicht mit einiger Übertreibung bezüglich der Zahl der Indianer – dass das Gefecht „wahrscheinlich die größte Indianerschlacht unserer Geschichte mit etwa 1.400 Soldaten und verbündeten Indianern gegen etwa 5.000 feindliche Indianer“ 1 war.

Da Custers Niederlage nur acht Tage nach der Schlacht am Rosebud stattfand, wurde dieser Kampf häufig übersehen und erhielt in jedem Fall nicht die Beachtung, die er eigentlich verdient hatte. 2

1 Charles Morton Journal of the Military Service Institution of the United States. vol. 15: p. 1316.

2 Important studies of the battle Include: J. W. Vaughn, With Crook at the Rosebud (Lincoln: U. of Nebraska, 1987) and Neil C. Mangum Battle of the Rosebud: Prelude to the Little Bighorn (El Segundo, Ca.: Upton, 1987).

Der Hintergrund der Schlacht

Die Schlacht am Rosebud war eines der bedeutendsten Gefechte im „Großen Sioux Krieg“ von 1876-77, der durch die unehrliche und häufig kaltherzige Politik der US-Regierung gegen die Indianervölker Nordamerikas ausgelöst wurde. 1868 hatte Red Cloud, der Führer der Oglala Sioux (auch bekannt als Oglala Lakota) mit der amerikanischen Regierung den Vertrag von Fort Laramie ausgehandelt. Der Vertrag beendete einen zweijährigen Krieg zwischen den Sioux und den weißen Amerikanern und sollte eine friedliche Zukunft für beide Seiten garantieren. Die Vereinbarung besagte, dass große Ländereien in den heutigen Bundesstaaten Nebraska, Wyoming, Montana und South Dakota in der Hand der Indianer verbleiben sollten.

Eingeschlossen waren die Black Hills von South Dakota, die für sämtliche Sioux-Gruppen ein höchst sakrales Gebiet waren und als Zentrum ihres Universums angesehen wurden. Es sollten alle Militärposten in dieser Region aufgegeben werden. Darüber hinaus legte der Vertrag unzweideutig fest, dass kein Weißer „die Erlaubnis hat, dieses Territorium zu durchqueren, darauf zu siedeln oder zu wohnen.“ Dieser Punkt war so wichtig, dass er in dem Vertrag noch einmal wiederholt wurde: „Es wird festgelegt und vereinbart, dass keine weiße Person oder Personen die Erlaubnis erhalten sollen, irgendeinen Teil [dieses Landes] zu besiedeln oder in Besitz zu nehmen oder es zu durchqueren.“ 3

Die Vereinigten Staaten hatten nur geringes Interesse daran, diesen Vertrag lange einzuhalten. Die Abmachung wurde daher recht schnell gebrochen. Ein eklatanter Bruch des Vertrages geschah 1875, als George Armstrong Custer mit der 7. US-Kavallerie die Black Hills Expedition begleitete. Der Grund für dieses Eindringen erschien harmlos, da Custers Expediton sich lediglich zu Forschungszwecken in das Indianerland begab, und um eine neue Straße nach Fort Laramie zu vermessen und einen guten Platz für einen Militärposten zu finden.

Aber diese Expedition war illegal, da sie die eindeutigen Festlegungen des Vertrags von 1868 brach, der kein unautorisiertes Eindringen in das Land der Sioux gestattete. Allein die Suche nach einem Platz für ein Fort war ein Bruch der Vereinbarung, wenn ein solcher Posten etabliert werden würde.

Klar ausgedrückt, war das ganze Unternehmen eine militärische Invasion und ein kriegerischer Akt. Hinzu kam, dass viele Zivilisten, die die Expedition begleiteten, nach Gold suchten. Als diese Prospektoren tatsächlich auf Gold stießen, verbreitete sich diese Neuigkeit schnell und löste einen Ansturm vieler weißer Männer in die heiligen Black Hills aus. 4

Die Regierung versuchte ohne viel Nachdruck – wenn überhaupt – das Eindringen weißer Prospektoren in das Land der Sioux zu verhindern. Aber der Vertrag von Fort Laramie war faktisch Makulatur. Ein Krieg wurde immer wahrscheinlicher, und die US-Regierung unternahm einige diplomatische Bemühungen, Feindseligkeiten zu verhindern. Delegationen von prominenten Sioux, darunter Red Cloud und Spotted Tail, wurden im späten Frühjahr 1876 nach Washington D.C. zu Verhandlungen eingeladen. Die Washingtoner Bürokratie brachte die Sioux-Führer mit einem Zug in die Hauptstadt und gaben ihnen auf diese Weise die Möglichkeit, die Größe des Landes zu sehen und sie mit der großen Zahl der weißen Bevölkerung und ihren unerschöpflichen Ressourcen zu beeindrucken. Die Sioux trafen sich am 26. Mai mit Präsident Ulysses S. Grant, dem „Großen Weißen Vater“, und „der alte General verlor keine Zeit, ihnen das Gesetz des Stärkeren“ klarzumachen. Grant sagte den Häuptlingen, dass die weiße Bevölkerung sie in einem Verhältnis von 200 zu 1 übertraf, und dass dieses Ungleichgewicht zugunsten der Weißen weiter wachsen würde. Die Position der Sioux sei hoffnungslos, und sie seien nicht imstande, ihre Gegner zu besiegen. Die Indianer hätten ihr Land zu verlassen und sich woanders anzusiedeln.5

Viele Regierungsbeamte glaubten, dass den Sioux keine weiteren Zugeständnisse gemacht werden sollten und dass der Schutz der Weißen eindeutig Vorrang hatte. General George Crook, der später die US-Armee zum Rosebud führen sollte, war überzeugt, dass die US-Truppen eingesetzt werden sollten, um die Siedler und Goldsucher zu unterstützen, die illegal in das Land der Sioux eingedrungen waren. Er erklärte, sie sollten unter den Schutz der Nation gestellt werden. 6

Am nächsten Tag traf die Sioux-Delegation mit dem Innenminister Columbus Delano zusammen, sowie mit dem Commissioner of Indian Affairs, Edwin P. Smith. Beide setzten die Einschüchterungstaktik fort. Delano wies darauf hin, dass die Indianer Regierungszuwendungen erhielten, und er erklärte den Häuptlingen: „Wenn Ihr jetzt nicht tut, was recht ist, wird der Kongress sich weigern, Euch weitere Unterstützung zu gewähren.“ 7 Die Regierung bot ihnen lediglich 25.000 $ für ihr Land, und die Bedingung war, dass die Sioux in das Indianerterritorium (das heutige Oklahoma) ziehen sollten.

3 “Treaty with the Sioux ... 1868” as cited in Indian Treaties 1778-1883, Charles J. Kappler, ed. (New York: Interland, 1972), pp. 998, 1002-3.

4 For more on the expedition, see Ernest Grafe and Paul Horsted, Exploring with Custer: The 1874 Black Hills Expedition (Custer, South Dakoka: Golden Valley, 2005).

5 John Hunton, Diaries of John Hunton, Michael Griske, ed. (Westminster, MD: Heritage, 2008), p. 67-8.

6 George Crook, “Letter,” 15 Sept. 1875, as cited in Charles M. Robinson, General Crook and the Western Frontier (Norman: U. of Oklahoma, 2001), p. 162.

7 Delano as cited in Diaries of John Hunton, p. 68.

Zusätzliche Information

Gewicht 0,350 kg