Sucht mein Herz in der Prärie – Jim Bridger – Mountain Man Printausgabe

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Sucht mein herz in der Prärie Jim Bridger – Mountain Man – lieferbar – ISBN 9783945248256 Buch im Format DIN A5, Hardcover mit Fadenheftung. 252 Seiten mit s/w Abbildungen.

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Beschreibung

Sucht mein Herz in der Prärie

Jim Bridger - Mountain Man

Jim Bridger. Er war einer der größten amerikanischen Entdecker im 19. Jahrhundert, auch wenn er im Schatten von charismatischen Männern wie John Fremont steht, die sich als „Pfadfinder“ feiern ließen, obwohl sie doch nur Pfaden folgten, die er vorgegeben hatte. Jim Bridger war Mountain Man, und damit Vertreter einer kurzlebigen, aber ungemein kraftvollen, farbenprächtigen Kultur, die der Pionierzeit Amerikas, die der Eroberung der westlichen Gebiete, vorausging. Er kannte jeden Strom und jedes Tal im Westen Amerikas, und er kannte die Indianer, lebte mit ihnen, dachte wie sie und wurde wie sie ein Mensch der Wildnis.

Die erste amerikanische Trapperbrigade, die Entdeckung des großen Salzsees in Utah, die Erforschung des Yellowstonegebiets (und späteren Nationalparks), der Oregon Trail, der Mormonen-Trail, die größte Friedenskonferenz der Plains, bei der sich 10.000 Indianer bei Fort Laramie trafen, der nordwestliche Weg der Überland-Postkutschen, die Route der Union-Pacific-Eisenbahn - das alles und noch mehr ist mit seinem Namen verbunden. Er fuhr allein mit einem Floß durch die Stromschnellen des Bighorn. Er war Scout während „Red Clouds Krieg“ im Powder River Country. Obwohl kein Topograf, zeichnete er mit einem Stück Holzkohle Landkarten von phänomenaler Genauigkeit auf Tierhäute. „Der letzte Mountain Man“ war „der beste Landeskenner“, wie Forscher und Reisende ihn rühmten, die von seinem Wissen profitierten.

Um das abenteuerliche, wildromantische, ereignisreiche Leben dieses einzigartigen Mannes zu beschreiben, hat Dietmar Kuegler, Verfasser dieses Buches, Tausende von Meilen auf Jim Bridgers Spuren im amerikanischen Westen zurückgelegt. Über die Lebensgeschichte des legendären Pioniers hinaus gibt dieses Buch einen Einblick in einige der markantesten Ereignisse der amerikanischen Westbesiedelung.

 

Leseprobe:

Einleitung

Sucht mein Herz in der Prärie Jim Bridger - Mountain Man

Die amerikanische Westwanderung verbreitet die Aura einer grandiosen gemeinschaftlichen Kraftanstrengung einer jungen, unverbrauchten, ihre geistigen und physischen Grenzen ausschöpfenden Gesellschaft. Das entspricht zu einem Gutteil auch den Tatsachen. Sie war aber andererseits in ganz außerordentlicher Weise auch ein höchst individualistischer Prozeß, in der die Persönlichkeit und die Leistungen Einzelner nachhaltig hervorragen und so der Mythos gestützt wird, daß der entschlossene und tatkräftige Pionier ebenso eine neue Welt zu schaffen vermag wie die verschworene Gruppe. Es handelt sich hier um charakteristische Elemente des amerikanischen Geschichtsverständnisses.

Es sind Männer wie Daniel Boone und Zebulon Pike, Meriwether Lewis, William Clark und Johann Jacob Astor, aber auch eher dubiose Gestalten wie Wyatt Earp und Jesse James, die diesem Mythos die Grundlage gegeben haben. Und es ist ein Mann wie Jim Bridger, der unermüdlich das weite, unbekannte Land durchstreifte, getrieben von der tiefen Neugier, was es hinter den gewaltigen Bergen und den tiefen Wäldern zu entdecken gab. Er wollte wissen, wo der Horizont endet, und er wollte das Leben in allen seinen Faszetten mit jeder Faser bis zum letzten Atemzug spüren und ausloten. Es war dieses brennende Verlangen, immer neue Ziele anzustreben, das die amerikanische Pionierzeit charakterisiert, die nie zu stillende Hoffnung, es könnte dort, wo die Sonne untergeht, eine noch bessere Welt mit noch mehr Chancen geben. Ganz unprosaisch nannten die Amerikaner diesen Drang zum ständigen Weiterziehen und Weitersuchen den „itching foot“ (juckenden Fuß) - eine Eigenschaft, die noch heute in dieser Nation anzutreffen ist, die sich ständig in Bewegung befindet, die nach wie vor bereit zu sein scheint, leichthin alles Erreichte aufzugeben und zu neuen Ufern aufzubrechen, wenn sich neue Möglichkeiten bieten. So entstehen bis zum heutigen Tag „Geisterstädte“, deren Bewohner einfach weitergezogen sind, wenn sich ihre Erwartungen nicht erfüllten, und immer wieder passiert man verlassene Häuser, deren einstige Erbauer ihre Habe auf einen Wagen geladen haben und in einen anderen Teil des riesigen Landes gefahren sind, um einen neuen, besseren Anfang zu suchen; das Erbe der Pionierzeit ist lebendig.

Jim Bridger repräsentierte wie kaum ein anderer Mann seiner Zeit die Charakterzüge der „moving frontier“: Rastlos, optimistisch, unternehmend, vertrauend auf seine Kraft und seine Inspiration, mit einer unbändigen Lust auf Leben und einem festen Glauben an seine Bestimmung. Es gab mehr Männer dieser Art - aber Bridger hatte das Glück zu überleben und ein relativ hohes Alter zu erreichen, während andere namenlos in der Wildnis untergingen.

Ihn zeichnete jedoch mehr aus als nur die Fähigkeit, Abenteuer und Gefahren glücklich zu bestehen. Er mochte Romantiker gewesen sein, wie fast alle Mountain Men, mit einem übermächtigen Hang zum Leben in der unberührten Natur, zur Einsamkeit, die der Preis für ihre Freiheit war; aber sein Pragmatismus überwog. Er besaß Standfestigkeit und hatte Ehrgefühl und Verantwortung. Er war trotz aller unvermeidlichen Härte, die zum Überleben in der Wildnis nötig war, großzügig und hilfsbereit. Er konnte weder Lesen noch Schreiben, aber seine Intelligenz war hoch ausgebildet, seine Kenntnisse über den amerikanischen Kontinent waren weit größer als die aller gelehrten Reisenden, die dicke Bücher darüber schrieben und sich als „Entdecker“ feiern ließen. Seine Entschlußkraft und sein Mut standen außer Zweifel. Seine Fähigkeit, sich auf die schwierigsten Situationen einzustellen, war phänomenal. Zwar liebte er das Leben in der Wildnis und ihre Herausforderung, aber er verstand es, sich in der „Zivilisation“ ebenso zu behaupten wie in den Indianerdörfern des Fernen Westens. Und er verfügte über Humor, wie unzählige Anekdoten und die Geschichten belegen, die er am Lagerfeuer spann und mit denen er unbedarfte Westwanderer in Bestürzung oder Euphorie zu versetzen vermochte - je nach Bedarf. Ohne es je gelernt zu haben, zeichnete er Landkarten vom amerikanischen Westen, die an Genauigkeit kaum zu wünschen übrig ließen, und auf Wege, die er vorgab, vertrauten Zehntausende von Menschen.

Da er nie Aufhebens um sich und seine Person machte, seine Eitelkeit sich in Grenzen hielt und er kein Interesse daran hatte, sich selbst Denkmäler zu setzen, hielten viele ihn später für einen versponnenen alten Mann, der sich mit münchhausenhaften Geschichten interessant machen wollte, wenn er beiläufig erzählte, wo er überall gewesen war, wen er gekannt und was er als erster gesehen hatte. Er hielt es für unter seiner Würde, sich einen „Ghostwriter“ zu suchen, der seine Abenteuer publizistisch ausschlachten konnte, wie andere das taten. Lange Zeit galt er als einer der vielen Hinterwäldler, die von der Expansion nach Westen überrollt worden waren. Erst nach seinem Tod wurde für jene, die die Geschichte der Westbesiedelung aufschrieben, deutlich, wer er wirklich gewesen war.

Es gibt kaum einen Platz im amerikanischen Westen, an dem er nicht der erste weiße Mann, zumindest aber einer der ersten gewesen war. Es gibt keinen einzigen der großen und wichtigen Trails, den er nicht gezogen ist - und viele davon hat er selbst erforscht oder durch Verlegung der Routen besser gangbar gemacht. Er war an zahlreichen Expeditionen beteiligt, legte Raststationen für Siedlertrecks an, die seinen Spuren folgten, wies der großen Eisenbahn durch den Kontinent den Weg, und er half, die bedeutendsten Friedensverhandlungen mit den westlichen Indianervölkern vorzubereiten - und hätte man häufiger auf ihn gehört, hätte es manche blutige Auseinandersetzung nie gegeben.

Staunend und zum Teil fassungslos steht der heutige Chronist vor dem Leben eines Mannes, der nach den Maßstäben des 20. Jahrhunderts schon mit einigen wenigen seiner Abenteuer unsterblichen Ruhm und Reichtum geerntet hätte, der aber ganz unprätentiös seinen Weg ging. Seine Leistungen kamen zu einem Gutteil nicht mit Blick auf das Verlangen anderer zustande, sondern waren von der Suche nach sich selbst und schlicht vom Ringen um seine materielle Existenz bestimmt, aber das ändert nichts an ihrer enormen Breitenwirkung und ihrer Bedeutung für die große Wanderung der Pioniere nach Westen. Es war ein Leben, so reich, so erfüllt, so turbulent, daß sich die philosophische Frage nach dem Sinn erübrigt.

Daß Jim Bridger inzwischen zum legendären Helden der Pionierzeit verklärt ist, ist vermutlich unvermeidlich. Doch diese Einstufung in die „Folklore“ wird ihm im Grunde nicht gerecht. Dieser Mann war weit mehr als eine bizarre, pittoreske Gestalt, ein rauhbeiniger Trapper, ein „Indianerkämpfer“, der Jungenträumen vom Abenteuer Nahrung gibt. Jim Bridger hat Geschichte geschrieben. Er hat Amerika vielleicht mehr beeinflußt als mancher mächtige Politiker in Washington. Kein Zweifel: Daran lag ihm nichts. Aber Menschen sind nicht immer imstande, die Wirkung ihrer Taten zu übersehen oder zu steuern. „Tatsächlich war er einer der größten Erforscher Amerikas, was zu oft vergessen wird“, wie Stanley Vestal richtig schrieb. Jim Bridgers Leben spricht für sich.

Auch als eBook für den Kindle: Kindle - Sucht mein Herz in der Prärie

Zusätzliche Information

Gewicht 0,620 kg